(Aus: „Ü30 – Erwachsen werden wir später„)
„Ob ich mich in diesem Buch zum Helden meiner eigenen Leidensgeschichte entwickeln werde oder ob jemand anderes diese Stelle ausfüllen soll, wird sich zeigen.“ Das ist der erste Satz aus David Copperfield, einem Roman von Charles Dickens aus dem Jahre 1850. Sie macht das gerade geöffnete Buch wieder zu. Sechzehn Mal hat sie es schon gelesen. Sechzehn Mal hat sie es verschlungen. Jedes Mal, wenn etwas in ihrem Leben schief geht, liest sie dieses Buch. Es ist ihre Kuscheldecke, es gibt Sicherheit. Im Gegensatz zu ihrer eigenen Geschichte weiß sie in jedem Moment dieser Geschichte, wie es weitergeht. Ein gutes Gefühl. Sie weiß, wie die Geschichte endet. David Copperfield ist zum Helden ihrer Leidensgeschichte geworden.